Standsicherheit kurz erklärt

Stabilität ist kein Zufall – Qualität schafft Sicherheit

Der wohl bekannteste Satz über die Standsicherheit eines Gebäudes stammt von Albert Einstein: “Die Standsicherheit eines Hauses beruht nicht auf seiner Größe oder Schönheit, sondern auf der Festigkeit seines Fundaments.” Das Fundament eines Gebäudes ist also der wichtigste Teil, der – obwohl man ihn beim fertigen Gebäude nicht sieht – maßgeblich die Langlebigkeit und Sicherheit garantiert. Vergleicht man das Gebäude beispielsweise mit dem menschlichen Körper, sind die Tragkonstruktionen wie Fundament, Wand- und Dachkonstruktionen Teile des Skeletes. Ist also ein Teil dieses Skeletes brüchig oder weist Fehlstellungen, wirkt sich das direkt auf den aufrechtstehenden Menschen aus.

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Gut zu wissen

Die vielen historischen Gebäude, die die Stadtbilder und Kulturlandschaften in Deutschland prägen, legen ein eindrucksvolles Zeugnis ab. Ziegelkonstruktionen meistern spielend ganze Jahrhunderte. Der Grund: Von allen Baustoffen sind Ziegel am wenigsten anfällig für den Zahn der Zeit. Wärme oder Kälte können ihnen wenig anhaben, statischen Belastungen halten sie mühelos stand. Zudem sind sie feuerbeständig: Ziegel brennen nicht – sie werden gebrannt! Dieser Brennprozess verleiht dem Ziegel seine Festigkeit. Ein angenehmer Nebeneffekt der Widerstandsfähigkeit des Materials: Der Erhaltungsaufwand für Ziegelgebäude ist gering, der Wiederverkaufswert aufgrund der hohen Bauqualität in der Regel hoch.

Gut geplant

Die Entscheidung zwischen den verschiedenen Bauweisen hängt von verschiedenen Faktoren ab: von der Optik über die Wärme- und Schallschutzeigenschaften bis zur Preisfrage. MONOLITHISCH – WIE AUS EINEM STEIN Einschalige Wandkonstruktionen, auch monolithisch (von griech. monolith = aus einem Stein) genannt, erfüllen alle Ansprüche an modernen Wohnungsbau. Die ständigen technischen Fortschritte in der Ziegelindustrie erlauben Bauherren und Architekten eine hohe Flexibilität bei der Wahl der Bauweise: Porosierte Ziegelarten ermöglichen eine einschalige Wandkonstruktion mit hoher Wärmedämmung; eine Verfüllung sorgt für zusätzliche Lärmdämmung und erhöht die Wärmedämmung weiter. Die hohe Mauerwerksdruckspannung ermöglicht nicht nur Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser, sondern auch Bauten mit bis zu neun Geschossen in Ziegelbauweise. ZWEISCHALIG – HÖCHSTE ANSPRÜCHE ERFÜLLEN Zweischalige Wandkonstruktionen (oder auch mehrschalige) bestehen – wie der Name bereits vermuten lässt – aus zwei eigenständigen massiven Wänden. Dabei wird die äußere Wand in einem gewissen Abstand neben die Ziegelmauerwand gesetzt und mit ihr unter Zuhilfenahme von Drahtankern verbunden. Im Schalenzwischenraum ist so Platz für eine zusätzliche Dämmschicht. Mit dieser Wandkonstruktion werden hohe Vorgaben und somit die Kriterien für KfW-Effizienzhäuser, Passivhäuser sowie energieautarke Hauskonzepte erfüllt. Die Außenschale bietet zudem einen sicheren Grund für zusätzliche Befestigungen wie beispielsweise die Verankerung einer Markise.

Gut gemacht

Damit die äußere, monolithische Ziegelwand nicht ungeschützt der Witterung ausgesetzt wird, gibt es zwei Möglichkeiten der Verkleidung, entweder mit Putz oder mit einer Außenverkleidung aus Riemchen: Bei der erstgenannten Variante wird eine – meist mineralische – Schicht aus Putz aufgetragen, auf der Innenseite ein Innenputz. Die Ziegelwand bietet dabei angenehmen Putzgrund, da die Wandoberfläche stabil und homogen ist. So erreicht man bei der monolithischen Bauart vergleichsweise dünne Wände. An die Bauweise der Hintermauerwand ist auch die Befestigung z.B. von Fenstern und anderen Bauelementen geknüpft. Das Geschick des Planungsbüros / Planer zeigt sich hier vor allem in der technischen Ausführung der Anschlussdetails, da diese nicht nur Einfluss auf die Kraftfluss im Tragsystem haben, sondern auch hinsichtlich Wärme- und Schallschutz wichtige Einflussparameter darstellen.

Titelfoto: iStock, South_agency