Wärme im Winter, Coolness im Sommer.
“Ein Gebäude sollte wie ein warmer Mantel sein, der seine Bewohner schützt und umarmt.” Dieses Zitat von dem bekannten Architekten Frank Lloyd Wright aus den 1920er Jahren trifft auch heute noch den Nagel auf den Kopf, zumindest in unseren Breitengraden. Dieser „Mantel“ oder besser gesagt der Wärmeschutz des Gebäudes sorgt dafür, dass es drinnen im Winter schön warm und im Sommer angenehm kühl bleibt. Für die meisten Menschen bedeutet Wärmeschutz vor allem Gemütlichkeit und Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden. Dabei ist es mindestens genauso wichtig, dass man Energie und die damit verbundenen Kosten spart, ohne sich dafür um komplizierte technische Details kümmern zu müssen. Ein guter Wärmeschutz sorgt das ganze Jahr über für ein ruhiges und entspanntes Gefühl, sodass auch der nahende Winter einem kein Kopfzerbrechen bereitet.
Die Deutsche Ziegelindustrie hat seit 1990 den Energieverbrauch für ihre Produktion nahezu halbiert und im gleichen Zeitraum die CO2-Emissionen um etwa 40 Prozent gesenkt. Mit den verschiedenen Ziegelprodukten lassen sich heute nahezu alle energetischen Standards in Gebäuden bewerkstelligen. Durch die Innovationen und zielorientierten Produktentwicklungen konnte in den letzten 30 – 40 Jahre die Wärmeleitfähigkeit von Hintermauerziegeln auf einen Wert von bis 0,065 W/(mK) gesenkt werden.
Für die Gebäudeplanung werden die wärmespeichernden und wärmeschützenden Eigenschaften optimal für Sommer und Winter genutzt. Ziegelprodukte bieten die einzigartige Eigenschaft eines hohen Wärmeschutzes bei gleichzeitig hoher Speichermasse und sorgen so für konstante Temperaturen im Haus. Dieses Prinzip macht man sich im Sommer beispielsweise im Mittelmeerraum zunutze, wo seit Jahrhunderten mit Ziegeln und ohne künstliche Dämmung gebaut wird. In den gemäßigten Klimazonen kommt vor allem die niedrige Wärmeleitfähigkeit des Wandbaustoffes zum Tragen, da sie verhindert, dass zu viel Wärme über die Hüllfläche verloren geht. Bei der technischen Planung von Gebäuden stellen die bauphysikalischen Disziplinen eine zunehmende Herausforderung dar. In Bezug auf den Wärmeschutz geht das über eine reine Optimierung der (flächigen) Baukonstruktionen der thermischen Gebäudehülle weit hinaus. Auch Detailanschlüsse verschiedener Baukonstruktionen führen zu örtlich begrenzten, erhöhten Wärmeverlusten. Diese Anschlussstellen nennt man Wärmebrücken.
Integrierter Dämmeffekt: Um den Wärmestrom vom warmen Innenraum in den kalten Außenbereich zu verringern, enthalten einige Ziegelprodukte Luftkammern. Noch effektiver sind Ziegel, deren Kammern mit Dämmstoffen wie Perlit, Mineralwolle oder Holzfaser verfüllt sind. Sie erreichen heute hervorragende Werte für die Wärmeleitfähig von bis zu 0,065 W/(mK). So kann, je nach Gebäudeplanung, auch ganz auf eine zusätzliche Dämmschicht verzichtet werden. Für die Planung von Wärmebrücken, welche mit zunehmendem energetischem Standard mehr und mehr an Bedeutung gewinnen, gibt es von der Ziegelindustrie zur Verfügung gestellte Planungsdetails in Form eines Wärmebrückenkatalogs bzw. eines Online-Wärmebrückentools. Mithilfe dieses Planungswerkzeugs lassen sich zuverlässig und übersichtlich die erforderlichen Nachweise für Wärmebrücken nach aktuell gültiger Norm erstellen und transparent für Dritte dokumentieren.
Titelfoto: Gerd Schaller, Bauwerk Perspektiven